Fliesen auspeitschen: Der nationale Wettbewerb trägt dazu bei, die Niederlande „klimasicher“ zu machen

Die Praxis verringert den Druck auf die Entwässerungssysteme, eine der wachsenden klimabedingten Herausforderungen der Niederlande.

Seit 2021 findet in den Niederlanden jedes Jahr ein einmonatiger Wettbewerb statt, bei dem die Bewohner darum wetteifern, so viele Pflastersteine ​​wie möglich aus ihren Gärten zu entfernen.

Bekannt als „Tile Whipping“ – Tegelwippen – wurde es von der Kreativagentur Frank Lee erfunden, um die Begrünung und Wiederbelebung städtischer Räume zu fördern.

Heute gilt es als Nationalsport und jedes Jahr werden graue Betonstreifen durch Bäume, Gras und Gemüsebeete ersetzt.

„Wir wollen von Grau zu Grün“

Während der Monate des jährlichen Wettbewerbs werden niederländische Einwohner dazu ermutigt, die Pflastersteine ​​in ihren Gärten durch Grünpflanzen und Pflanzen zu ersetzen und ihre Aktivität anschließend mit einem Fotonachweis zu melden.

Der fröhliche Wettbewerb hat die Nation als kreative Möglichkeit überzeugt, inmitten der anhaltenden Klimakrise eine positive Veränderung herbeizuführen.

„Wenn Fliesen durch Gras, Blumenbeete, Bäume und Fassadengärten ersetzt werden, werden die Niederlande klimafester, komfortabler für Insekten und Tiere, kühler an heißen Tagen und viel schöner“, schreibt Wettbewerbsorganisator und Kreativagentur Frank Lee weiter seine Website.

„Wir wollen von Grau zu Grün gehen. Denn es macht auch glücklicher.“

Die Praxis trägt dazu bei, eine der wachsenden Herausforderungen der Niederlande zu bewältigen, die durch extreme Wetterbedingungen noch verschärft wird.

Während unregelmäßigere und stärkere Regenfälle die Abwassersysteme des Landes belasten, bedeuten weniger Beton und harte Oberflächen eine bessere Entwässerung.

Die Niederlande ersetzen im Jahr 2024 5,5 Millionen Pflastersteine ​​durch Grünflächen

Laut der Tegelwippen-Wettbewerbswebsite wurden im Jahr 2024 5,5 Millionen Pflastersteine ​​durch die Niederlande „gepeitscht“ – ein neuer Rekord.

Im Jahr 2024 fand der unbeschwerte Wettbewerb, bei dem fast 200 teilnehmende Gemeinden gegeneinander antraten, zwischen dem 21. März und dem 31. Oktober statt.

Die entfernten Platten werden von den örtlichen Behörden kostenlos mit „Fliesentaxis“ abtransportiert, die auch Pflanzen liefern.

Eine wichtige Regel gilt jedoch: Gehwegplatten nicht aus dem öffentlichen Raum heben.

Wer keinen Garten hat, kann bei den örtlichen Behörden die Genehmigung für die Anlage eines „Fassadengartens“ beantragen – eines Grünstreifens zwischen Gehweg und Grundstücksfront.

Gewinner waren die Gemeinden Venlo, Vlaardingen und Halderberge, die pro Einwohner die meisten Ziegel einsammelten und die „goldene Schaufel“ erhielten.

Die Gemeinde Venlo gewann außerdem die begehrte „Goldene Fliese“ für die insgesamt am häufigsten gehobenen Fliese – insgesamt beeindruckende 414.395.

Darüber hinaus werden einzelne Teilnehmer für besonders lobenswerte Leistungen mit dem Titel „Whipper of the Month“ ausgezeichnet.