Auf einem Weihnachtsmarkt in der deutschen Stadt Magdeburg ist ein Auto in eine Menschenmenge gefahren. Mindestens zwei Menschen kamen ums Leben, mehr als 50 wurden verletzt.
Auf einem Weihnachtsmarkt in der ostdeutschen Stadt Magdeburg ist ein Auto in eine Menschengruppe gefahren, wobei mindestens zwei Menschen getötet und mindestens 50 weitere verletzt wurden.
Laut Landeshauptmann Reiner Haseloff sind bei dem Vorfall mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen, darunter ein Kleinkind. Haseloff gab an, dass es sich bei dem mutmaßlichen Täter um einen in Sachsen-Anhalt tätigen Arzt aus Saudi-Arabien handele, dessen Hauptstadt Magdeburg sei.
Die Behörden vermuten, dass es sich um eine vorsätzliche Tat des Fahrers handelte. Er sei den Behörden bisher nicht als islamistischer Extremist bekannt gewesen, sagte die dpa unter Berufung auf unbekannte Sicherheitsbeamte.
Social-Media-Videos vom Tatort zeigen die unmittelbaren Folgen des Vorfalls mit mehreren Verletzten am Tatort.
Bundeskanzler OIaf Scholz postete auf X: „Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen.“ Wir stehen an ihrer Seite und an der Seite der Magdeburger.“
Die deutschen Sicherheitsbehörden riefen zu „Wachsamkeit“ auf Weihnachtsmärkten auf
Vor weniger als einem Monat, am 28. November, rief die deutsche Innenministerin Nancy Faeser zu „großer Wachsamkeit“ auf den beliebten Weihnachtsmärkten in Deutschland auf.
Sie betonte, dass es keine „konkreten“ Beweise für eine Bedrohung gebe, sondern vielmehr, was sie allgemeiner als eine Situation mit hoher Bedrohung bezeichne.
„Konkrete Hinweise auf eine Gefahr liegen den Sicherheitsbehörden des Bundes derzeit nicht vor“, sagte sie den Zeitungen der RND-Mediengruppe.
„Aber angesichts der hohen Bedrohungslage auf abstrakter Ebene haben wir dennoch Grund, sehr wachsam zu sein und wirksame Maßnahmen für unsere Sicherheit zu ergreifen.“
Nancy Faeser erklärte, die Sicherheitsbehörden würden „alle erdenklichen Bedrohungen“ überwachen und verwies auf die verschärften Sicherheitsmaßnahmen, darunter die Durchsetzung eines strikten Messerverbots auf Weihnachtsmärkten.
Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt 2016
Vor acht Jahren, am 19. Dezember 2016, wurde ein Weihnachtsmarkt in Berlin angegriffen, als ein Mann, der dem Islamischen Staat (IS) die Treue geschworen hatte, mit einem gestohlenen Lastwagen durch die Menge der Besucher fuhr, dabei 13 Menschen tötete und Dutzende verletzte.
Seit dem Anschlag in der deutschen Hauptstadt wurden die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt. Solche Bereiche in Berlin sind inzwischen durch Betonbarrieren geschützt und es wurden für die Feiertage strenge Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Es bleibt die Frage, ob in kleineren Städten im ganzen Land die gleichen Sicherheitsmaßnahmen eingeführt wurden.
Erst vor zwei Wochen meldeten deutsche Behörden, dass sie nach einem Hinweis eines ausländischen Geheimdienstes einen möglichen Terroranschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Bayern vereitelt hätten. Der 37-jährige Tatverdächtige aus dem Irak sei in einer Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in Augsburg festgenommen worden, berichtete die Zeitung „Welt“ unter Berufung auf Quellen, denen zufolge der Tatverdächtige in sozialen Medien Beiträge verbreitet und den Weihnachtsmarkt in Augsburg verherrlichen und fotografiert haben soll. Dem Welt-Bericht zufolge soll er davon gesprochen haben, mit einem Auto durch den Markt fahren zu wollen.
Der tödliche Vorfall in Magdeburg erschüttert Deutschland inmitten einer anhaltenden politischen Krise, während sich das Land auf Wahlen Anfang nächsten Jahres vorbereitet.
Magdeburg liegt südöstlich der Hauptstadt Berlin im Bundesland Sachsen-Anhalt und hat rund 240.000 Einwohner.