Der Verdächtige, ein 50-jähriger saudischer Psychiater namens Taleb A., lebt seit fast 20 Jahren in Deutschland. Die Behörden untersuchen die Motive hinter dem Angriff, die noch unklar sind.
Ein Mann fuhr am Freitagabend auf einem Weihnachtsmarkt in der ostdeutschen Stadt Magdeburg mit einem Auto in eine Menschenmenge, tötete dabei mindestens fünf Menschen, darunter ein neunjähriges Kind, und verletzte über 200 weitere.
Die Behörden nahmen den 50-jährigen Fahrer noch vor Ort fest und nahmen ihn zur Vernehmung in Gewahrsam.
Beamte bestätigten, dass der Mann, ein saudischer Staatsbürger, der seit fast 20 Jahren in Deutschland lebt, als Arzt arbeitet.
Mehrere deutsche Medien haben den Tatverdächtigen als Taleb A. identifiziert, seinen vollständigen Namen aus Datenschutzgründen jedoch nicht genannt.
Berichten zufolge ist er Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie.
Das Motiv dafür, warum der Verdächtige in die Menschenmenge fuhr, konnte bislang nicht geklärt werden.
Der mutmaßliche Täter teilt seit Jahren islamfeindliche Ansichten im Internet.
Deutsche Medien haben ein Konto auf
In einem FAZ-Interview 2019 bezeichnete sich Taleb Abdulmohsen als „der aggressivste Islamkritiker der Geschichte“.
Er gründete eine Online-Plattform, um saudi-arabischen Bürgern bei der Beantragung von Asyl in Deutschland zu helfen, und behauptete, der Staat gewähre „syrischen Dschihadisten“ Asyl.
Er warf den deutschen Behörden außerdem vor, sich nicht angemessen mit dem auseinanderzusetzen, was er den „Islamismus Europas“ nannte.
Der Verdächtige ist auch ein Unterstützer des Geschäftsmanns Elon Musk.
Er wurde auch als Aktivist beschrieben, der saudischen Frauen bei der Flucht aus ihrem Land half.
Taleb A. hat öffentlich seine Unterstützung für die rechtsextreme Partei Alternative für Deutschland (AfD) zum Ausdruck gebracht und schien sich kürzlich auf die Theorie zu konzentrieren, dass deutsche Behörden es auf saudische Asylbewerber abgesehen hätten.
Der deutsche Terrorismusexperte Peter Neumann bemerkte das ungewöhnliche Profil des Verdächtigen. „Nach 25 Jahren in diesem ‚Geschäft‘ denkt man, dass einen nichts mehr überraschen könnte. Aber ein 50-jähriger saudischer Ex-Muslim, der in Ostdeutschland lebt, die AfD liebt und Deutschland für seine Toleranz gegenüber Islamisten bestrafen will – das hatte ich nicht auf dem Schirm“, sagte Neumann, Direktor des International Center for the Study über Radikalisierung und politische Gewalt am King’s College in London.
Taleb A. lebe seit 2006 in Deutschland und wohne in Sachsen-Anhalt, dem Bundesland, in dem Magdeburg liegt, bestätigte Landeshauptmann Reiner Haseloff.
Taleb wurde 1974 in der saudischen Stadt Hofuf geboren und verließ Berichten zufolge Saudi-Arabien, um den Beschränkungen des Landes zu entgehen, da er es laut BBC-Berichten unmöglich fand, seine atheistischen Ansichten in einem Land offen zu äußern, in dem der Islam die einzige gesetzlich anerkannte Religion ist.
Das saudi-arabische Außenministerium verurteilte den Angriff auf X, erwähnte jedoch bisher nicht die Verbindungen des Verdächtigen zum Königreich.
Saudi-Arabien hat Berichten zufolge Anklage gegen Taleb A. wegen angeblichen Terrorismus und Beihilfe zum Frauenschmuggel aus den Golfstaaten nach Europa erhoben.
Trotz dieser Vorwürfe gewährte ihm Deutschland 2016 Asyl und weigerte sich, ihn an Saudi-Arabien auszuliefern.
Berichten zufolge hat der deutsche Bundesnachrichtendienst vorab eine Warnung der saudischen Behörden zu Taleb A. erhalten und dabei auf einen Social-Media-Beitrag verwiesen, der auf etwas „Großes“ hindeutet.
Es ist ungewiss, ob diese Informationen an die zuständigen Behörden in Sachsen-Anhalt weitergegeben wurden und wie diese darauf reagiert haben.
Der deutsche Journalist Tim Rohn aus Quaddel Außerdem teilte er auf
Er schrieb: „Tragischerweise haben wir bei @welt die Original-E-Mail, die eine Frau aus Saudi-Arabien am 26. September 2023 an die Polizei in Berlin senden wollte. Sie schickte sie jedoch fälschlicherweise an eine Polizeistation in der 7.500-Seelen-Gemeinde.“ aus Berlin, New Jersey. Was dort passiert ist, bleibt unklar.