Zehn Personen müssen wegen Cyber-Belästigung von Brigitte Macron mit falschen Angaben zu ihrem Geschlecht vor Gericht stehen. Ihnen drohen bis zu drei Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von 45.000 Euro.
Zehn Personen stehen am Montag wegen Cyber-Belästigung der französischen First Lady Brigitte Macron vor Gericht. Sie wird beschuldigt, eine Verschwörungstheorie verbreitet zu haben, in der behauptet wird, sie sei als Mann geboren und habe die Identität ihres Bruders angenommen. Ihnen drohen jeweils bis zu drei Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von 45.000 Euro.
Den Angeklagten wird vorgeworfen, böswillige Kommentare gepostet und falsche Gerüchte über das Geschlecht und die Sexualität der Frau von Präsident Emmanuel Macron verbreitet zu haben.
Nach Angaben der Pariser Staatsanwaltschaft gingen einige der Angeklagten – acht Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 41 und 60 Jahren, darunter Lehrer, IT-Fachleute und sogar örtliche Beamte – sogar so weit, den Altersunterschied des Paares von 24 Jahren mit „Pädophilie“ gleichzusetzen.
Unter den zehn Angeklagten ist ein 41-jähriger Werbetreibender, besser bekannt unter seinem Online-Pseudonym Zoé Sagan.
Sein inzwischen gesperrter X-Account hatte Tausende von Followern und war häufig mit Verschwörungskreisen verbunden.
Eine weitere Angeklagte, Delphine J, 51, die sich unter dem Pseudonym Amandine Roy als „Medium“, „Journalistin“ und „Whistleblowerin“ bezeichnet, wird beschuldigt, die Verschwörungstheorie verstärkt zu haben, dass Brigitte Macron, geborene Brigitte Trogneux, „nie existierte“ und dass ihr Bruder Jean-Michel angeblich „übergegangen“ sei und ihre Identität angenommen habe.
Die Behauptung ist völlig unbegründet, da ihr Bruder 80 Jahre alt und noch am Leben ist.
Delphine J und eine weitere Angeklagte, die Bloggerin Natacha Rey, wurden 2024 der Verleumdung für schuldig befunden und zur Zahlung von Schadensersatz an Brigitte Macron und ihren Bruder verurteilt, eine Entscheidung, die im Berufungsverfahren aufgehoben wurde. Die französische First Lady hat den Fall inzwischen vor das höchste Berufungsgericht Frankreichs gebracht.
Die transphobe Verschwörungstheorie, die erstmals nach der Wahl von Emmanuel Macron im Jahr 2017 auftauchte, hat sich weit über Frankreich hinaus verbreitet.
Im Juli 2025 reichte das Ehepaar Macron in den USA eine Verleumdungsklage gegen die rechtsextreme Kommentatorin Candace Owens ein, die eine Reihe von Videos mit dem Titel „Becoming Brigitte“ veröffentlichte.
Berichten zufolge teilten einige der französischen Angeklagten manipulierte Bilder und falsche Informationen, die von Owens‘ Inhalten inspiriert waren, darunter ein gefälschtes Cover des Time-Magazins, auf dem Brigitte Macron zum „Mann des Jahres“ gekürt wurde.