Wöchentliche Zusammenfassung: Die europäischen Märkte erleben ein Wiederaufleben des Tech-Optimismus

Die globalen Aktienmärkte waren diese Woche mit Ausverkäufen konfrontiert, da die Rallye an der Wall Street aufgrund des schwindenden Optimismus rund um Trump an Schwung verlor. Den europäischen Märkten gelang am Donnerstag eine leichte Erholung, beflügelt durch positive Aussichten der Technologiegiganten ASML und Siemens.

Die globalen Märkte dürften die Woche im Minus beenden, da die von Trump angeführte Rallye an der Wall Street ins Stocken geriet.

Trotz einer kurzen Rallye in Europa nach optimistischen Prognosen von Technologieunternehmen bleiben die wichtigsten europäischen Indizes diese Woche im negativen Bereich.

Der US-Dollar ist weiter gestärkt und übt Druck auf andere wichtige Währungen aus, insbesondere auf den Euro. Auch die Rohstoffe setzten ihren Abwärtstrend fort, da steigende US-Staatsanleiherenditen und glanzlose chinesische Konjunkturmaßnahmen die Preise untergruben.

Bitcoin erreichte Anfang der Woche ein neues Hoch, verzeichnete jedoch am Donnerstag einen Rückgang, was auf eine Welle potenzieller Gewinnmitnahmen hindeutet.

Europa

Die europäischen Aktienmärkte verzeichneten im Laufe der Woche gemischte Ergebnisse: Der gesamteuropäische Stoxx 600-Index verlor 0,08 %, der deutsche DAX verlor 0,25 %, der französische CAC 40 rutschte um 0,37 % ab und der britische FTSE 100 beendete die Woche relativ unverändert.

Der Technologiesektor erholte sich am Donnerstag deutlich, machte einen Teil der größeren Verluste der Woche wieder wett und gab den europäischen Aktien Auftrieb. ASML, Europas größtes Technologieunternehmen, legte an diesem Tag um 7 % zu – der beste Tagesgewinn des Unternehmens seit Juli –, nachdem CEO Christophe Fouquet ermutigende Bemerkungen zu den Aussichten des Unternehmens gemacht hatte.

Fouquet verwies auf einen erwarteten Anstieg der KI-Nachfrage und prognostizierte für die nächsten fünf Jahre ein jährliches Umsatzwachstum zwischen 8 % und 14 %. Unterdessen verzeichnete Siemens einen Anstieg seiner Aktien um fast 5 % auf ein Allzeithoch, getragen von einem robusten Quartalsergebnisbericht und einer erwarteten jährlichen Wachstumsrate von 5–7 %. ASML- und Siemens-Aktien haben im Wochenverlauf bislang um 8,1 % bzw. 2,8 % zugelegt.

Umgekehrt sahen sich Bergbauaktien weiterhin mit Gegenwind konfrontiert, da sie unter schwachen Rohstoffpreisen aufgrund eines starken US-Dollars und anhaltenden Sorgen über die Wirtschaftsaussichten Chinas litten. Die Aktien von Rio Tinto fielen um 4,26 %, Anglo American brachen um 5,4 % ein und die Aktien von Glencore fielen um 5,1 %.

Analysten gehen davon aus, dass dieser Abwärtstrend anhält, da die wirtschaftlichen Herausforderungen Chinas weiterhin Druck auf die Nachfrage nach Industrierohstoffen ausüben.

Kyle Rodd, leitender Marktanalyst bei Capital.com, bemerkte in einer Notiz: „Ohne deutlich stärkere Unterstützung aus China scheint das Risikogleichgewicht für die Rohstoffpreise nach unten gerichtet zu sein.“

Der Wert des Euro fiel gegenüber dem US-Dollar weiter, da der Trump-Handel an Dynamik gewann, was durch steigende US-Inflationsdaten noch verstärkt wurde. Das Währungspaar EUR/USD fiel knapp über 1,05 – den niedrigsten Stand seit Oktober 2023 – was eine Abwertung von fast 6 % gegenüber dem Dollar seit September widerspiegelt.

Im Vereinigten Königreich blieb das Lohnwachstum robust und stieg in den drei Monaten bis September um 4,3 %, ein deutlicher Anstieg gegenüber 3,9 % im Vorzeitraum.

Die Arbeitslosigkeit ist unterdessen von 4 % auf 4,3 % gestiegen, wobei die anhaltende Lohninflation die restriktive Haltung der Bank of England trotz zweier Zinssenkungen Anfang des Jahres verstärken dürfte.

Wall Street

Die US-Aktienmärkte beendeten die Woche größtenteils im negativen Bereich, wobei der schwindende Trump-bedingte Optimismus und die Andeutung des Vorsitzenden der US-Notenbank Jerome Powell, dass eine Zinssenkung nicht unmittelbar bevorstehe, die Stimmung belasteten. Der Dow Jones Industrial Average rutschte in dieser Woche um 0,54 % ab, der S&P 500 verlor 0,77 % und der Nasdaq Composite gab um 0,93 % nach.

Auf Sektorebene verzeichneten acht von elf Sektoren diese Woche Verluste, wobei das Gesundheitswesen und die Industrie mit 3,16 % bzw. 2,89 % die größten Rückgänge verzeichneten.

Die Sektoren Energie, zyklische Konsumgüter und Finanzen schnitten überdurchschnittlich ab und legten jeweils um über 1 % zu. Der Technologiesektor gab nach, und mehrere Aktien unter den „Magnificent Seven“ verzeichneten Gewinnmitnahmen.

Der US-Dollar-Index kletterte auf 106,81 und markierte damit den höchsten Stand seit November 2022, während die Renditen von US-Staatsanleihen ihren Anstieg fortsetzten. Der Verbraucherpreisindex für Oktober ergab eine jährliche Inflationsrate von 2,6 %, gegenüber 2,4 % im September, wobei die Kerninflation im Monatsvergleich um 0,3 % anstieg. Diese anhaltende Inflation unterstreicht die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinsstabilität und unterstützt die Stärke des Dollars.

Asien-Pazifik

Die Aktienmärkte im asiatisch-pazifischen Raum folgten dem globalen Trend und verzeichneten im Laufe der Woche überwiegend Verluste.

Chinas jüngste Konjunkturankündigungen blieben hinter den Markterwartungen zurück und es fehlten die von vielen erhofften direkten Finanzspritzen. Trotz gemischter Wirtschaftsindikatoren – wie einem Anstieg der Einzelhandelsumsätze auf den schnellsten Stand seit Februar und einer schwächer als erwarteten Industrieproduktion – blieben die Märkte gedämpft. Der Hang Seng Index verzeichnete wöchentlich einen starken Rückgang um 6,2 %, was darauf hindeutet, dass anhaltende Befürchtungen über Trumps mögliche Zölle weiterhin die Stimmung der Anleger belasten.

Auch andere wichtige Indizes in der Region verzeichneten in dieser Woche Verluste: Der australische ASX 200 fiel um 0,12 %, der japanische Nikkei 225 fiel um 2,18 % und der südkoreanische KOSPI-Index brach um 5,48 % ein.