Brian Enos erstes Buch seit fast drei Jahrzehnten, das er gemeinsam mit der Künstlerin Bette Adriaanse geschrieben hat, bietet eine spielerische Erkundung des Zwecks und der Auswirkungen von Kunst auf die Gesellschaft.
Der legendäre britische Musiker und bildende Künstler Brian Eno kehrt in die Welt der Worte zurück. Sein mit Spannung erwartetes „What Art Does: An Unfinished Theory“, das gemeinsam mit der niederländischen Künstlerin und Autorin Bette Adriaanse verfasst wurde, lädt die Leser ein, über Fragen nachzudenken, die für Enos Karriere von zentraler Bedeutung waren: Was macht Kunst? Warum brauchen wir es?
„What Art Does“, das diese Woche bei Faber veröffentlicht wurde, ist nicht nur eine Abhandlung – es ist ein Aufruf, zu erforschen, wie Kunst unser Leben, unsere Gemeinschaften und unsere Zukunft prägt.
Das Buch konzentriert sich auf das menschliche Bedürfnis nach Kreativität und darauf, wie Kunst Menschen zusammenbringt. Es geht der Frage nach, warum wir Kunst machen und wie sie uns verändert.
„Es ist ein inspirierender Aufruf, sich eine andere Zukunft vorzustellen“, heißt es auf der Rückseite des Buches und beschreibt den Inhalt als „reich bebilderte, spielerische und neugierige“ Erkundung.
Eno, der seit Jahrzehnten eine Schlüsselfigur in Musik, Kunst und Aktivismus ist, ist mit der Vorstellung von Kunst als Kraft des Wandels vertraut. Seine Karriere reicht von seiner bahnbrechenden Arbeit mit Roxy Music und bahnbrechender Ambient-Musik bis hin zum Produzieren für Künstler wie U2, David Bowie und Coldplay. Dennoch verfolgte er in dieser Zeit parallel auch eine Karriere in der bildenden Kunst, wobei er sich hauptsächlich auf lichtbasierte Werke konzentrierte.
Als Mitbegründer von Earth Percent und des HardArt-Kollektivs setzt sich Eno seit langem für einen kulturellen Wandel ein, der soziales und ökologisches Handeln vorantreibt. Nun präsentiert er gemeinsam mit Adriaanse in „What Art Does“ eine neue Kunsttheorie, die seine bisherigen Gedanken zur Kreativität erweitert.
Adriaanse traf Eno zum ersten Mal, nachdem er das TRQSE-Netzwerk mitgegründet hatte – ein Kollektiv von Künstlern und Wissenschaftlern, die sich an sozialen Projekten engagieren. Ihre gemeinsame Leidenschaft für die Rolle der Kunst im gesellschaftlichen Wandel führte zu intensiven Gesprächen über die Funktion der Kreativität – und diese Gespräche bildeten die Grundlage ihrer Zusammenarbeit. „What Art Does“ vereint die Ideen, die Eno im Laufe seines künstlerischen Lebens entwickelt hat, zu einem einzigartigen Werk, das den Leser dazu herausfordert, neu zu überdenken, wie Kunst uns allen dienen kann.
Das Buch untersucht nicht nur traditionelle Kunstformen wie Musik und bildende Kunst, sondern auch die kulturelle Bedeutung alltäglicher Dinge wie Seifenopern oder die Sprache des Haarschnitts. In „What Art Does“ werden diese „fiktiven Welten“ als wesentliche Bestandteile unserer gemeinsamen menschlichen Erfahrung behandelt. Eno und Adriaanse weisen darauf hin, dass Kunst in all ihren Formen sowohl für unser persönliches als auch für unser kollektives Wohlbefinden von wesentlicher Bedeutung ist.
Enos Herangehensweise an die Kunst war schon immer experimentell und grenzüberschreitend, und die Veröffentlichungsstrategie des Buches spiegelt denselben Innovationsgeist wider. Zum Auftakt erschien am 3. Dezember 2024 eine limitierte Auflage von nur 777 signierten Exemplaren, jeweils verpackt in einem von den Autoren handbemalten Schuber. Nach der ersten Veröffentlichung war eine Woche lang auch eine Schwarzweiß-PDF-Version verfügbar, während die physische Version und die E-Book-Version erst ab dem 16. Januar für die breite Öffentlichkeit verfügbar sein werden.
Der gesamte Erlös aus dem Buch geht an zwei wichtige Zwecke: Earth Percent, die von Eno mitbegründete Umweltinitiative, und The Heroines! Movement, eine globale gemeinnützige Organisation, die sich der Stärkung von Frauen widmet.
Für Eno ist dieses Buch nicht nur eine intellektuelle Übung; Es ist eine weitere Art, Kunst zu nutzen, um positive Veränderungen anzustoßen, und dient als Brücke zwischen seinem vielseitigen Werk und seinem lebenslangen Engagement für die Idee, dass Kreativität eine starke Kraft für gesellschaftliche Transformation sein kann.