Haben prorussische Anhänger in Berlin einen Putin-Heißluftballon fliegen lassen?

Social-Media-Nutzer behaupten, dass es sich bei dem angeblichen Trick um eine Unterstützung Russlands und nicht der Ukraine handeln sollte.

Deutsche Social-Media-Nutzer haben weithin ein Bild geteilt, das ihrer Meinung nach Unterstützer Russlands zeigt, die in einem Heißluftballon mit dem Gesicht von Präsident Wladimir Putin in Berlin fliegen.

Auf dem Foto sehen wir Putin vor den Farben der russischen Flagge, während der Ballon über dem Brandenburger Tor und dem Fernsehturm fliegt.

Einer der Nutzer, die das Bild teilen, scheint der rechtsextremen AfD anzugehören und fügt Bildunterschriften hinzu, in denen es heißt, dass „politische Sympathisanten“ Putins für den Ballon verantwortlich seien, der in Sichtweite des Reichstags flog.

Der Nutzer sagt auch, dass die Polizei wegen der Passagiere im Korb nichts dagegen unternehmen konnte und Passanten applaudierten und ihre Zustimmung dazu zeigten.

Viele scheinen von den Behauptungen angetan zu sein, mit Hunderten von Shares und Tausenden von Likes allein für diesen einen Beitrag.

Das Bild ist jedoch gefälscht und wurde digital manipuliert, und es gibt mehrere Hinweise darauf, warum.

Bei genauerem Hinsehen wirken der Ballon und der Korb eher wie Illustrationen als etwas, was man auf einem Foto sehen würde, und auch ihre Abmessungen wirken im Vergleich zur Umgebung anders.

Darüber hinaus können wir das Bild mit Google Maps Street View-Bildern des Brandenburger Tors vergleichen.

Wenn wir sie nebeneinander stellen, können wir erkennen, dass der Fernsehturm in der Fälschung nicht nur ungewöhnlich hoch ist, sondern dass er im Vergleich zum echten Leben auch an der völlig falschen Stelle steht.

Es gibt keine Bäume in der Umgebung, wie das echte Foto zeigt, und die zentrale Fußgängerzone ist auf dem gefälschten Bild nicht vorhanden.

Schließlich gab es keine offiziellen Sichtungen oder Medienberichte über den angeblichen Flug – ein Ballon dieser Größenordnung und die Unterstützung einer so umstrittenen Figur hätten sicherlich weitaus mehr Aufmerksamkeit erregt.